Mit dem Vorhaben wird ein beispielhaftes nachhaltiges Quartierskonzept für das Wohnquartier Karlsruhe-Rintheim entwickelt und mit dessen Umsetzung begonnen. Neben bestmöglicher Kosteneffizienz soll eine Minimierung des Primärenergieeinsatzes und der CO2-Emissionen erreicht werden. Das Quartier weist derzeit 36 Gebäude mit 1.243 Wohneinheiten auf. Die Gebäude sind zwischen 35 und 55 Jahren alt. Parallel zum Aufbau eines Nahwärmenetzes - gespeist aus KWK und Abwärme - sollen die Gebäude wirtschaftlich optimal modernisiert werden. Der nachfolgende Betrieb wird kontinuierlich überwacht und optimiert, wobei die Bewohner mit in die Energieeinsparbemühungen einbezogen werden. Im Rahmen des zu entwickelnden Quartiers-Nachhaltigkeitskonzepts werden auch der Stromverbrauch im Quartier, die Mobilität sowie Fragen der Zukunftssicherheit des Quartiers im Hinblick auf die demografische Entwicklung behandelt.
Großsiedlungen wie Hamburg-Steilshoop oder Berlin-Marzahn gibt es in fast allen deutschen Großstädten. In den neuen Bundesländern sind diese als Platte dafür bekannt, dass man sie wegen Leerstands oft abreißt. In den alten Ländern hingegen sind sie eher wegen ihrer schwierigen Sozialstruktur und den damit verbundenen Problemen öffentlichkeitswirksam. Zu beiden Themenbereichen existiert eine schier endlose Fachliteratur, leider endet diese zumeist an dem Punkt, wo es gilt beide Themen prozesshaft zu vergleichen. Ansatzpunkt der Arbeit war es, die Problematik Großsiedlungen aus einem gesamtdeutschen Blickwinkel zu betrachten. Ähnliche soziale Probleme haben sich zwei Jahrzehnte nach der politischen Wende auch in der ostdeutschen Platte entwickelt und die Großsiedlungen der alten Länder weisen oft auch bauliche Mängel auf. Auf diesem Ansatz basierend stellt die Dissertation die Frage, inwieweit Stadtumbau sich heute zwischen Ost und West unterscheidet, wie Akteure vor Ort entsprechende Probleme angehen und ob Erfahrungen auf wissenschaftlicher oder praktischer Ebene ausgetauscht werden. Um den Praxisbezug nicht außer Acht zu lassen, werden diese grundsätzlichen Fragen anhand von vier Großsiedlungen in Bremen, Dortmund, Guben und Halle untersucht.
Die Kommission "Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Bundesländern" hatte im Jahr 2000 auf die Dramatik der Lage für Kommunen und Wohnungsunternehmen hingewiesen: eine Million Wohnungen - 13% des Bestandes - standen bereits leer. In den kommenden 10 Jahren sollten daher in den ostdeutschen Städten 300.000 bis 400.000 Wohnungen abgerissen werden, mit dem Ziel der Wiederherstellung eines Marktgleichgewichtes sowie unter Gesichtspunkten eines notwendigen Stadtumbaus. Jährlich würde dies zu einem Subventionsvolumen von etwa 1.4 Mrd. DM führen. Doch nicht nur die bekannte Frage nach dem, der die Rechnung zahlt, würde in diesem Zusammenhang zu stellen sein. Vielmehr stellte sich die Frage "Wie soll es weitergehen?" Mit dem Abriss von Wohnungen, um ein Marktgleichgewicht herzustellen, würde es allein nicht getan sein. Schlüssige Konzepte für einen notwendigen Stadtumbau lagen auch noch nicht genügend vor. Abriss und Stadtumbau stehen in einem engen Zusammenhang, wenn der Bestand der Unternehmen langfristig gewährleistet werden soll. Ziel des Symposiums war es, zu beleuchten, welche Aufgaben hierbei die Länder und welche Aufgaben die Wohnungsunternehmen übernehmen können.
Zehn Jahre nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, die zu einer grundlegenden Veränderung der Eigentumsverhältnisse in den neuen Bundesländern führte, bilanziert das Buch die damit verbundenen Wirkungen für die Stadterneuerung und Wohnungsversorgung. Diese sind, das zeigen die Ergebnisse, widersprüchlich und beeinflussen die Entwicklung von Wohnquartieren nachhaltig. Der Einfluß der Eigentümerstruktur wird am Beispiel einer Fallstudie im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg untersucht.
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Gert Kähler, Bernd Kritzmann, Carsten Venus
Redevelopment. Möglichkeiten und Chancen, unrentabel und unfunktionell gewordenen, innerstädtischen Bürohausbau der Fünfziger, Sechziger und Siebziger Jahre zu Wohnraum umzunutzen. Abschlussbericht
Forschungsinitiative Zukunft Bau, Band F 2727
2010, 284 S.,
zahlr. Abb., Tab., Softcover
Fraunhofer IRB Verlag
Die heutige Situation hat sich im Bürohausbau grundlegend gegenüber der Nachkriegszeit verändert. Die in den fünfziger und sechziger Jahren gebauten, innerstädtischen Verwaltungsbauten werden kaum noch benötigt. Die Firmen identifizieren sich zunehmend weniger mit einer Stadt; da auf einem globalen Markt, herrscht heute die rein ökonomische Betrachtung von Bürobau und lmmobilie vor. Durch den Druck zu permanenter Anpassung und Veränderung, zu Auslagerung, Verkauf von Geschäftsfeldern, Zusammenlegung mit anderen Konzernbereichen etc. ziehen sich immer mehr Firmen, auch im mittelständischen Bereich, aus selbst gebauten, als Bauherr verantworteten und genutzten Immobilien zurück. Die Prognose geht von einer steigenden Anzahl an Bestands-Bürogebäuden aus, die vier konkrete Handlungsalternative zeitigen: - Abbruch und Neubau, - weiterer Verfall ohne zusätzliche Investition mit der Folge steigender Betriebskosten, - Umbau zu modernisierten Büronutzungen mit der Folge, den Lebenszyklus wieder "auf Null" zu stellen, - Umbau zu Wohnungen mit der Folge, den Lebenszyklus wieder "auf Null" zu stellen. Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum ist nach Wegfall der Eigenheimzulage, der Pendlerpauschale und der steigenden Energiekosten vorhanden. Auch die Interessen von Stadtpolitik und Öffentlichkeit decken sich insoweit, als innerstädtisches Wohnen begrüßt, teilweise gar finanziell gefördert wird ("Belebung der Innenstadt"). Die Baukosten eines grundlegenden Umbaus mit energetischer Modernisierung sind mit denen eines Neubaus vergleichbar. Aber selbst bei gleichen Baukosten von Redevelopment und Neubau stellt sich das Redevelopment in der Regel finanziell günstiger, weil die Abrisskosten entfallen, sich die Bauzeit verkürzt und damit geringere Kosten der Zwischenfinanzierung anfallen, und die Grundstücksausnutzung gleich bleibt oder als Nachverdichtung erhöht werden darf.
In den 50er und fruehen 60er Jahren wurden in der Bundesrepublik Deutschland 8,3 Mio Wohnungen neu- oder wiederaufgebaut, davon 4,3 Mio Sozialwohnungen, die etwa 32 Prozent des heutigen Wohnungsbestandes darstellen. Diese ueberwiegend preiswerten Wohnungen koennen wesentlich zur Deckung des Wohnungsbedarfs einkommensschwacher Bevoelkerungsgruppen beitragen. Gegenueber diesen in Bezug auf ihre Nutzung und Instandhaltung relativ problemlosen Wohnungen und Wohngebieten weisen aeltere Wohngebiete haeufig erhebliche staedtebauliche Maengel auf. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung des Zustandes der zwischen 1949 und 1964 errichteten Wohnungen und Wohngebiete, der Behebungsmoeglichkeiten und -kosten fuer Maengelbeseitigung durch Instandsetzung und Modernisierung. Dem Bericht ueber die Planungs- und Durchfuehrungsbedingungen des Wohnungsbaus folgt die Darstellung wichtiger quantitativer und qualitativer Ergebnisse und die Auffuehrung von Beispielen. (-y-)
Der Bericht befasst sich mit dem realisierten 1. Preis eines Wettbewerbes fuer 16 Sozialwohnungen fuer kinderreiche Familien. Die Beantwortung der Fragen, inwieweit lassen sich durch die bauliche Veraenderung der Wohnbedingungen Veraenderungen im Verhalten der Bewohner herbeifuehren, wenn sonst grundaetzlich die Lebensumstaende erhalten bleiben und in welchem Masse verbessern die neuen Wohnverhaeltnisse die Sozialisierung der Kinder, sind Ziel dieser Untersuchung. Im vorliegenden Zwischenbericht wird die Dokumentation des Planungs- und Entwurfsprozesses, die Wohnverhaeltnisse der Bewohner vor und nach dem Umzug sowie die Dokumentation des Neubaus dargestellt. (bb)
Stadthaeuser sind eine Sonderform des Reiheneigenheimes, gekennzeichnet durch Lage im verdichteten Stadtgebiet, durch kleine Grundstuecke mit schmalen Strassenfronten und durch mehrere Wohngeschosse - bis zu vier - in denen oft auch eine Einliegerwohnung untergebracht ist. Die Stadthaus-Modellmassnahmen Berlin, Fuerth, Fulda und Unna sollten dazu beitragen, die Kenntnis ueber die wiederentdeckte Wohnform "Stadthaus" zu verbreiten und allgemeine Voraussetzungen fuer die Anwendung zu klaeren. Zugleich sollte eine funktionsorientierte Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogramm getestet werden, um so die Bauunternehmer in den Entwurfswettbewerb einzuschalten und die Baukosten von Anfang an transparent zu machen. (-y-)
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