Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die Frage, wie leerstehende Bürogebäude der 50er bis 70er Jahre oder andere gewerbliche Bausubstanz als bezahlbarer, urbaner Wohnraum umgenutzt werden können. Dabei werden auch die Belange des altengerechten Wohnens berücksichtigt. Dazu wurde ein Typenkatalog Mikrowohnen erarbeitet, der eine Umwidmung von gewerblichen Bürogebäuden der 50er bis 70er Jahre unterstützen kann. Ein übergreifender Katalog klassifiziert zunächst den gewerblichen Leerstand innerhalb eines allgemeingültigen Typenverzeichnisses. Im Mittelpunkt stehen dabei das Raster und dessen Eignung zur Umwidmung in urbanes Wohnen. Anhand einer Markt- und Standortanalyse wurden zunächst Ballungszentren mit einem dem Suchraster entsprechenden Leerstand ermittelt. Die Ergebnisse dieser empirischen Analyse sind durch Karteikarten abgebildet. Zudem werden Typologie und bauliche Charakteristika von Bürogebäuden der 50er bis 70er Jahre analysiert. Die zuvor skizzierten Analysen und Definitionen flossen in einen Typenkatalog für Mikroapartments ein, der auch die Rahmenbedingungen von "ready - vorbereitet für altengerechtes Wohnen" für Senioren oder Menschen mit Handicap berücksichtigt. Dabei zeigte sich, dass vor allem das Bad sowie die Lage des Installations- und Versorgungsschachtes bestimmende Faktoren für die Nutzbarkeit der Grundrisse darstellen.
Demografische und soziale Veränderungen wirken sich auf Wohnstrukturen aus. Besonders auffällig ist die Zunahme an Ein-Personen- Haushalten. Schrumpfende innerstädtische Baulandreserven und konjunkturell bedingt steigende Baukosten beeinflussen den Wohnungsmarkt. Neue Wohnformen wie Cluster-Wohnen und Wohnungstypologien wie Cluster-Wohnungen können auf damit einhergehende geänderte Bedarfe und Bedürfnisse an Wohnraum reagieren. In einem mehrstufigen Arbeitsprozess wurden die planerischen, baulich-konstruktiven, wohn-soziologischen, ökonomischen und rechtlichen Dimensionen untersucht. Für die Untersuchung von Cluster-Wohnungen war es zunächst erforderlich, eine Eingrenzung des Phänomens vorzunehmen. Um aus der Vielfalt der unterschiedlichen Varianten die wesentlichen Charakteristika herauszuarbeiten waren die vorhandenen Definitionen näher zu spezifizieren. Zusätzlich zu den Kriterien "privater Einheiten mit Bad und ggfs. Küche" sowie "gemeinschaftlich genutzter Räume" werden dazu zwei weitere wesentliche bauliche und soziale Kriterien berücksichtigt: integrale Erschließung durch gemeinschaftliche Flächen und selbstorganisiertes gemeinschaftliches Zusammenleben. Mit dem Vergleich von Cluster-Wohnungen in acht Fallbeispielen wurden die charakteristischen Merkmale systematisch erfasst und die Bedingungen für die Realisierung benannt. Die Diskussion Resilienz-spezifischer Qualitäten zeigt, dass Cluster-Wohnen und Cluster-Wohnungen zentrale Eigenschaften resilienter Systeme besitzen.
Ziel der Begleitforschung war es herauszufinden, warum Bauherren ein Effizienzhaus Plus bauen und bewohnen, welche Erwartungen und Befürchtungen sie in Bezug darauf haben, wie sie das Funktionieren und die Steuerung der Haustechnik bewerten und welche Erfahrungen sie während der Umsetzung ihrer Gebäude gesammelt haben. Insgesamt zeigen die kontinuierliche Evaluation des Berliner Effizienzhauses Plus und die Ergebnisse aus den Befragungen des Netzwerks, dass das Wohnen in einem solchen Haus höchst komfortabel sein kann und keine Einbußen mit sich bringt. Das Leben in einem solchen Haus verschafft dem Energiethema große Präsenz im Alltag und kann den Ehrgeiz eines möglichst effizienten Ressourceneinsatzes im Haushalt fördern. Damit erweist sich dieses Energiekonzept für die Bauherren als alltagstaugliche Realisierung ihrer Hauptmotive: Energie einsparen, zum Umweltschutz beitragen und unabhängig von fossilen Energieträgern und ihrer Preisgestaltung sein.
Norbert Fisch, Thomas Wilken, Caroline Fafflok, Dirk Schwede, Hans Drexler, Eva Schulze, Karoline Dietel, Bernd Wegener, Moritz Fedkenheuer, Hélène Bangert, Tobias Lode
Entwicklung von Methoden zur Erfassung und Bewertung von Nutzerzufriedenheit, Gebäudeperformance und Interaktion zwischen Wohngebäuden und Bewohnern. Abschlussbericht
Forschungsinitiative Zukunft Bau, Band F 3106
2019, 154 S.,
51 Abb. u. 15 Tab., Softcover
Fraunhofer IRB Verlag
Meistens stützt sich die Bewertung von Gebäuden nur auf einseitige quantitative Berechnung von bauphysikalischen Werten. In nur wenigen Fällen werden die in der Planung prognostizierten Werte im Nachgang durch ein Monitoring verifiziert und / oder eine Nutzerbefragung zur Feststellung der Zufriedenheit der Bewohner durchgeführt. Die Nutzerzufriedenheit kann als Indikator für die Akzeptanz eines Gebäudes herangezogen werden. In dem Forschungsprojekt soll ein Werkzeug entwickelt werden, das eine einfache aber präzise Auswertung der Nutzerangaben, aber auch der technischen Messwerte erzeugt und einen Vergleich der beiden Datengruppen ermöglicht, um dann in der Praxis verwendbar zu sein. Dazu wurden vorhandene Werkzeuge und unterschiedliche Methoden der Beschreibung und Prognose des Nutzerkomforts parallel eingesetzt, um Soll-Werte aus der Planung in drei Dimensionen - den Gebäudeeigenschaften, dem Innenraumklima und dem Nutzerkomfort - zu erheben und mit ihren Ist-Werten aus dem Betrieb zu vergleichen. Zusätzlich werden im Anschluss die drei Dimensionen untereinander verknüpft bzw. miteinander verglichen.
Ziel des Forschungsvorhabens war es, Effizienzhäuser Plus auf ihre Nutzerfreundlichkeit für Bewohner zu untersuchen. Die sozialwissenschaftliche Evaluation ist wesentlicher Bestandteil für eine erfolgreiche Verbreitung des Effizienzhaus Plus Standards. Die Mieter der Effizienzhäuser Plus zeigen ein verstärktes Interesse am Energiesparen sowie ein erhöhtes Energieverbrauchsbewusstsein. So scheint es sich bei Bewohnern von Effizienzhäusern Plus mehrheitlich um ökologisch-energiebewusste Menschen zu handeln. Wesentliches Ergebnis ist die hohe Akzeptanz und Alltagstauglichkeit der Technik in den Effizienzhäusern Plus.
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