Die Entwicklung von ostdeutschen Städten und Regionen ist seit 1990 von vielfältigen Umbrüchen geprägt. Ein Nebeneinander von Schrumpfung und Wachstum, Abriss und Neubau, Strukturproblemen und Entwicklungsimpulsen kennzeichnet die Regionalentwicklung in Ostdeutschland. Die Untersuchung dieser räumlichen Unterschiede und Besonderheiten ist Gegenstand der humangeographischen Forschung an ostdeutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Der Band gibt einen Überblick über Arbeiten zur Politischen Geographie, zum wirtschaftlichen Strukturwandel und dessen politischer Ökonomie, zum sozialen Wandel, zu den Veränderungen ländlicher Räume, zu den Umbrüchen ostdeutscher Städte und zur Transformation von Mensch-Naturverhältnissen in Ostdeutschland. Die Beiträge bieten eine geographische Perspektive auf die verschiedenen Facetten, Entwicklungspfade und Widersprüche der gesellschaftlichen Transformationen in den neuen Bundesländern.
Räumliche Aspekte des Wirtschaftens sind in den letzten Jahrzehnten immer wichtiger geworden. Daher hat sich das Gebiet der Ökonomischen Geographie als Teilbereich der Wirtschaftswissenschaften dynamisch entwickelt. Ein wesentliches Motiv für die Beschäftigung mit räumlich differenziert ablaufenden Wirtschaftsprozessen sind oft regionale Wohlstandsunterschiede. Dementsprechend besteht ein wesentliches Ziel der Ökonomischen Geographie darin, räumliche Entwicklungsunterschiede zu erklären und hieraus politische Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. Themen sind u.a: Entwicklungstrends der Raumstruktur in Deutschland und Europa; Theorie der Raumstruktur; Regionales Wachstum; Die Rolle von Entrepreneurship und Innovation in der Regionalentwicklung; Infrastruktur; Regionalpolitik.
Der Autor untersucht die international sehr unterschiedlichen Definitionen, Methoden und einzubeziehenden Akteure für den Tagungsmarkt mit dem Ziel, ein universelles, transparentes sowie praktisch anwendbares Berechnungsschema für wirtschaftliche Effekte des Tagungsmarktes in Städten und Regionen zu entwickeln. Dafür nutzt er in diversen Berechnungsschritten verschiedene etablierte Methoden und erarbeitet darauf basierend eine für Deutschland optimale Methode zur vollständigen Erfassung der regionalen Effekte.
Zur Revitalisierung städtischer Gebiete findet in neuerer Zeit eine kleinräumige Bündelung von Fördermaßnahmen statt. Besondere Bedeutung wird der Förderung der Lokalen Ökonomie beigemessen. Dabei werden Ansätze der regionalen Wirtschaftsförderung eingesetzt, z.B. die Unterstützung von Existenzgründungen oder Beratungsangebote. Der Erfolg dieser Maßnahmen ist jedoch keineswegs garantiert, an Erfolgsnachweisen mangelt es vielfach. Das Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hat erstmals eine systematische Bestandsaufnahme von Strategien und Umsetzung sowie eine Überprüfung der Zielerreichung von Maßnahmen zur Förderung der Lokalen Ökonomie vorgenommen. Im Fokus stehen die Schwerpunkte Abbau des Leerstands im Einzelhandel, Existenzgründung sowie Unternehmensvernetzung und -beratung. Als Fallbeispiele dienen Programmgebiete aus Düsseldorf, Duisburg, Gelsenkirchen, Essen, Oberhausen und Wuppertal. Die Studie liefert damit einen umfassenden Einblick in die Förderpolitik mit Bezug zu Regionen sowie kleinen und mittleren Unternehmen.
Conrad Kunze
Soziologie der Energiewende
Erneuerbare Energien und die sozio-ökonomische Transition des ländlichen Raums
2012, 200 S.,
m. zahlr. farb. Abb. 210 mm, Softcover
ibidem
Die Energiewende fordern Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in nicht gekannter Eintracht. Während die große Umwälzung der zentralisierten Energieproduktion noch aussteht, gibt es im ländlichen Raum eine immer größer werdende Zahl an "Versuchslaboren": Gemeinden und Dörfer verabschieden sich vom Import fossiler Energieträger. Sie werden unter Nutzung von Sonne, Wind und geothermischen Ressourcen selbst zu Produzenten. Der Autor untersucht in seiner Studie den Wandel mit den Mitteln der empirischen Soziologie. Er zeigt im Lokalen die Bedeutung der Energiewende als Kulturwandel und umfassende Transformation des ländlichen Raums. Die Entwicklung lokaler, dezentraler Energie-Infrastrukturen wird als Interdependenz zwischen sozialer und technischer Komplexität theoretisch gefasst. Die weitere geographische Diffusion des Modells im deutschsprachigen Raum kann so als Folge spezifischer Sozialstrukturen erklärt werden.
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Katharina Schlick
An der schönen blauen Donau
Chancen und Nutzen der Donauraumstrategie. Masterarbeit
2012, 135 S.,
210 mm, Hardcover
Peter Lang Ltd. International Academic Publishers
Europa hat zwei dominante Flüsse: den Rhein und die Donau. Über den Rhein hinweg konnte sich die deutsch-französische Verständigung nach 1945 entwickeln, während die Donau vom Eisernen Vorhang lange Zeit betroffen war. Das hat sich nun verändert: begann die europäische Integration nach Kriegen zwischen Frankreich und Deutschland am Rhein, sollte diese nun entlang der Donau fortgesetzt werden. In der Donauraumstrategie geht es darum, gemeinsame Wachstumspotenziale in der Region zu erkennen und zu nutzen. Nur so ist es möglich, in relativ kurzer Zeit eine solide Grundlage für neue, kohärente und koordinierte Synergien zu schaffen. Primäres Ziel der EUSDR ist die effizientere Nutzung bereits vorhandener Strukturen und Ressourcen. Ein wichtiges Ziel ist es, im Sinne der Donauraumstrategie die kulturelle Kohäsion und die zwischenmenschlichen Synergien im Donauraum zu stärken - auch der gemeinsame wirtschaftliche Nutzen der Zusammenarbeit ist erstrebenswert. Das Buch zeigt, dass durch diese Strategie die Donauregion zu einer echten Region des 21. Jahrhunderts und zu einer der attraktivsten Regionen Europas werden kann.
Seit 1981 wird in einem Experiment getestet, ob ein neuer Typ von Gewerbefoerderungszonen geeignet ist, der kleinraeumigen Wirtschaftsfoerderung neue Impulse zu verleihen. Die Einrichtung und Betreuung der zunaechst ausgewaehlten 11 "Enterprise Zones" wird in die Hand der Gemeinden oder in die Hand von speziellen Institutionen delegiert. Der gesamte Massnahmenkatalog, der in diesen Zonen Anwendung findet, gilt zunaechst in jedem der Foerdergebiete 10 Jahre lang. Im einzelnen besteht das Programm aus folgenden Teilmassnahmen: Befreiung von der Landerschliessungssteuer, Befreiung von den Kommunalabgaben, Abschreibungserleichterungen, Befreiung von den Berufsbildungsabgaben, Befreiung von der Informationspflicht fuer statistische Zwecke, Zollerleichterungen, Befreiung von der Genehmigungspflicht fuer Industrieprojekte, Planungsvereinfachungen sowie die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. (-y-)
Welchen Einfluss ueben Grossunternehmen auf die regionale Wirtschaftsstruktur der Bundesrepublik aus? Sind die Befuerchtungen berechtigt, die von einer "Filialisierung peripherer Regionen" sprechen und aus der organisatorischen Abhaengigkeit auf eine Polarisierung in der regionalen Wirtschafts- und Erwerbsstruktur schliessen? Wird die industrielle Erschliessung laendlicher Raeume, die sich in den sechziger und siebziger Jahren vollzogen und zu einer zumindest relativen Dezentralisierung der westdeutschen Industrie gefuehrt hat, in den achtziger Jahren durch die Stillegung abhaengiger Betriebe im Zuge der verstaerkten internationalen Konkurrenz wieder zunichte gemacht? Mit diesen Fragen laesst sich das Motiv umschreiben, das der folgenden Untersuchung zugrunde liegt. Ueberprueft und gegebenenfalls belegt werden soll die Annahme, dass Grossunternehmen durch ihr Standortverhalten einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der regionalen Wirtschaftsstruktur ausueben. (-y-)
Die gegenwaertigen Fahrwasserverhaeltnisse der Ems behindern vor allem die wirtschaftliche Entwicklung der holzverarbeitenden Industrie und der Werftindustrie. Frachtnachteile sind auch bei anderen Papenburger Wirtschaftsbetrieben zu erwarten. Es werden daher Alternativen entwickelt, die die verkehrliche Nutzen und die Beschaeftigungsnutzen eines Ausbaus dieses Wasserverkehrsweges analysieren. Die Nutzen werden den Kosten der Ausbaualternativen gegenuebergestellt. (hb)
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