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Reimagining water infrastructure in its cultural specificity case of Pune, India
Marathe, Manas Rajendra
Darmstadt (Deutschland)
Selbstverlag
2019, XXV,201 S., Abb., Tab., Lit., Kt., Lagepl., Schn.
Sprache: Englisch
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[Quelle: http://d-nb.info]
Extreme menschliche Eingriffe in ökologische Kreisläufe, die zum Klimawandel, nachlassenden Wasserressourcen und beschleunigter Urbanisierung führen, üben großen Druck auf die Wasserinfrastruktur vieler Regionen der Welt aus. Zur selben Zeit begünstigt das Design dieser Infrastrukturen, das selbst vom postindustriellen Prinzip der Naturbeherrschung durch moderne Technik durchdrungen ist, die Verschärfung weiterer Entwicklungen, wie etwa Landabsenkung, Flusstransformation, Grundwasserknappheit, Massenvertreibungen und Verlust der Biodiversität. Zusätzlich erhöht die steigende Population in Schwellenländern wie Indien weiter den Druck auf knappe Wasserressourcen. Die Verfügbarkeit von Frischwasser in Indien wird laut Schätzungen im Jahr 2025 pro Kopf von gegenwärtig 1608 auf 1340 cbm sinken. Jedoch kann Indiens Problem schwindender Wasserressourcen nur sehr schwer begegnet werden. Bereits jetzt hat Indien mit mehr als 5000 großen Dämmen und 11.7 Millionen Rohrbrunnen den weltweit höchsten Frischwasserverbrauch des Jahres. Vor dem Hintergrund dieser zahlreichen und miteinander verflochtenen Probleme bezeugen aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen die Notwendigkeit eines fundamentalen Wandels in der Art und Weise, wie wir Wasser als Gut wahrnehmen, seinen Gebrauch handhaben und unsere Wasserinfrastrukturen designen. Der moderne Ansatz, Wasser lediglich als Ware anzusehen und die damit verbundene Infrastruktur auf maximale Ausbeutung natürlicher Wasserressourcen zu konzipieren, muss überwunden werden. Stattdessen soll ein nachhaltiger Ansatz gewählt werden, mit geringen Auswirkungen auf natürliche Wasserkreisläufe. Dieser Ansatz versucht, den gesellschaftlichen Frischwasserverbrauch zu regeln und konzentriert sich auf das Sammeln von Regenwasser und das Recyclen von Abwasser. Besonders im Kontext Indiens rät der Ansatz dazu, das traditionelle Wissen über Wassermanagement und nachhaltige, auf Umleitung und Speicherung von Regenwasser und Oberflächenabfluss basierende Wasserinfrastruktursysteme, wiederzubeleben. Die gegenwärtige Beforschung traditioneller Wasserinfrastrukturen in Indien konzentriert sich auf deren technische und verwalterische Aspekte. Ein vergleichsweise geringer Teil der Forschung fokussiert den räumlichen Aspekt dieser Strukturen und die Art und Weise, wie diese in Siedlungsgebiete integriert wurden. Außerdem liefert die Mehrzahl dieser Studien lediglich überblicksartige Aufzählungen über die verschiedenen traditionellen Wasserinfrastruktursysteme Indiens. Das soziokulturelle Gefüge hingegen, in dem diese Strukturen florierten, sowie die Gründe für ihren Untergang und ihre Bedeutung im gegenwärtigen Kontext, wurden in den meisten Untersuchungen bislang nur am Rande thematisiert. Um diese Lücke zu schließen, nimmt die vorliegende Arbeit den Wert traditioneller Wasserinfrastrukturen (TWI) für die Erschaffung eines neuen Wasserbewusstseins aus einer soziokulturellen Perspektive in den Blick und verfolgt den Anspruch, Wasserinfrastrukturen kreativ neu zu denken. Am Beispiel von Pune, Indien, wird zunächst untersucht, wie kulturelle Überzeugungen und Ideen traditionelle Wasserinfrastrukturen formten und beeinflussten. In einem weiteren Schritt folgt die Analyse der räumlichen und architektonischen Prinzipien traditioneller Wasserinfrastrukturen am Beispiel bestehender Zisternen, Stufentanks, unterirdischer Aquädukteund künstlich angelegter Seen in Pune. In der Arbeit wird ebenfalls auf die Gründe für den Niedergang traditioneller Wasserinfrastrukturen während der britischen Kolonialzeit und der postkolonialen Periode eingegangen. Diese Arbeit stützt sich auf Daten aus Archivbesuchen im Februar und September 2017, sowie auf Feldforschung, Fotodokumentation und Maßzeichnungen, die zwischen Februar und März 2018 und zwischen November und Dezember 2018 gemacht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass einerseits die geringe Verfügbarkeit von Wasser durch intermittierende Gewässer und andererseits das Übermaß an Regenwasser zur Monsunzeit in traditionellen Gemeinschaften zur Ausprägung eines bewussten und bedachten Umgangs mit Wasser, also zu einer eigenen Wasserkultur, beitrugen. Die Werte, Überzeugungen und Ideen, die aus dieser Wasserkultur hervorgingen, haben die traditionellen Wasserinfrastrukturen Punes nachhaltig geformt. Diese Strukturen waren auf die Örtlichkeiten angepasst, durch öffentliche Teilhabe konstruiert und unterstanden der Schirmherrschaft der Regenten. Im Gegensatz zu modernen, nutzenorienterten Strukturen, waren diese traditionellen Strukturen öffentliche Orte der Begegnung und Interaktion, an denen alltägliche Rituale praktiziert wurden. Trotz ihrer kritischen Rolle bei der nachhaltigen Wasserversorgung verloren traditionelle Wasserinfrastrukturen während der britischen Kolonial- und Postkolonialzeit an Bedeutung. Der Eingriff der britischen Besatzung in die soziokulturelle Lebenswelt der indischen Bevölkerung und der Mangel an Verantwortung für die Konstruktion und Instandhaltung bestehender Wasserinfrastrukturen zwang die Bevölkerung dazu, auf traditionelle Strukturen zu verzichten und stattdessen moderne Infrastrukturen, bestehend aus Dämmen Dämme und Kanälen, zu benutzen. Selbst nach der Indischen Unabhängigkeit führte das Bestreben indischer Nationalisten, das Land als moderne und progressive Nation darzustellen, zu einer Ausweitung zentralisierter Wasserinfrastrukturen und zur weiteren Vernachlässigung traditioneller Strukturen. Zur selben Zeit führte der schnelle demographische Wandel und die physische Expansion Punes zu einer steigenden Nachfrage nach Wasser, was die Implementierung schneller Lösungen, wie etwa den Bau von Brunnen zur Grundwassernutzung begünstigte. Trotz der geringen Nachhaltigkeit moderner Systeme wurden traditionelle Wasserinfrastrukturen durch bequeme und einfache Lösungsansätze verdrängt. Im Licht dieser Erkenntnisse schlussfolgert die vorliegende Arbeit, dass das Wiederauftauchen traditionellen Wissens über die Verteilung und das Management von Wasser, als wertvolles Gut und nicht als Ware, für das Wiedererstarken eines bewussteren Umgangs mit Wasser als Gutmoderat denkenden Wasserbewusstseins essenziell ist. Von traditionellen Wasserinfrastrukturen lernen bedeutet, zukünftige Herausforderungen der Wasserversorgung neu zu denken, um kreative und nachhaltige Lösungen für künftige Probleme zu finden. Abschließend werden vier Vorschäge formuliert, wie traditionelle Wasserinfrastrukturen zur Lösung von Wasserversorgungsproblemen und zu einer verbesserten Qualität der Umwelt beitragen können. Erstens kann die Reparatur traditioneller und der Neubau vergleichbarer kleinerer Wasserspeicher zur Diversifikation von Wasserressourcen beitragen. Viele kleine und dezentralisierte Wasserspeicher erhöhen die Resilienz von Wasserressourcen im Gegensatz zu einem einzigen zentralisierten System, besonders im Bezug auf Umweltkatastrophen. Zweitens können traditionelle Wasserinfrastrukturen schwammartig Regenwasser aus urbanen Gegenden speichern und somit den negativen Effekten von Überschwemmungen entgegenwirken. Drittens kann der Schutz kleiner Gewässer die Biodiversität der Natur gewährleisten. Kleinere Gewässer sind oft natürliche Habitate für besondere Flora und Fauna. Außerdem hat die Nutzung traditioneller Wasserinfrastrukturen in Städten weitere positive Effekte, wie etwa die Reduzierung der Oberflächentemperatur durch Verdunstungskälte, was unter anderem dem Wärmeinseleffekt vorbeugen kann. Zu guter Letzt können traditionelle Wasserinfrastrukturen als Plätze des öffentlichen Lebens, der Begegnung und der Ruhe dienen, an denen Wasser als kulturelles Gut erlebbar wird. Auf diesen Schlussfolgerungen und Vorschlägen aufbauend verweist diese Arbeit auf die Tatsache, dass künftige Probleme der Wasserversorgung nicht allein durch den Versuch Natur durch Technik zu beherrschen, gelöst werden können. Es ist stattdessen notwendig zu akzeptieren, dass die meisten Probleme menschengemacht sind und folglich nur durch eine Korrektur unseres Handelns und unserer Wahrnehmung von Wasser gelöst werden können.
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