Niklas Maak
Servermanifest
Architektur der Aufklärung: Data Center als Politikmaschinen
2022, 112 S.,
60 Abb. 210 mm, Softcover
Hatje Cantz Verlag
Serverfarmen sind in der digitalen Welt das, was früher Schlösser waren: der Sitz der Macht. Doch wenn Daten der größte kollektive Schatz einer digitalen Gesellschaft sind, das Grundmaterial für Wirtschaft und Politik, warum sind dann die Orte, an denen sie gespeichert werden, so wenig sichtbar? Gemeinsam mit Studierenden der Städelschule in Frankfurt am Main zeigt Niklas Maak, wie die Zukunft der wichtigsten neuen Bautypologie des 21. Jahrhunderts aussehen könnte - und welche neuen kollektiven Orte eine Stadt im Zeitalter der Digitalisierung braucht.
Katharina J. Neubauer
Datenspeichergebäude
Jovis research, Band 4
Im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Bedeutung und räumlicher Präsenzlosigkeit
2022, 432 S.,
400 col. ill., Softcover
Jovis
Die baulichen Ausprägungen digitaler Daten bleiben meist im Verborgenen. Katharina J. Neubauer hat alle Datenspeichergebäude von Google und Facebook in Europa bereist und leistet eine architektonische und räumliche Annäherung an diese Bauten. Durch die direkte Konfrontation mit den Gebäuden wird man sich ihrer Existenz, ihrer Ausmaße und zugleich ihrer Präsenzlosigkeit bewusst. Gebäude, die eine enorme gesellschaftliche Bedeutung haben, aber nicht dafür gedacht sind, betrachtet und verstanden zu werden - die Autorin hat sie beobachtet und in Form von Fotos und Zeichnungen festgehalten.
Was ist "vietnamesische Baukultur"? Eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist in einem Land, das bis 1976 geteilt war und dessen Architektur durch die Kolonialmächte Frankreich und Japan geprägt wurde. Gmp gibt mit dem Neubau der Vietnamesischen Nationalversammlung in Hanoi eine Antwort. Das Gebäude verbindet Vergangenheit und Zukunft Vietnams, indem die wichtige Landestradition von Symbolen und Zeichen aufgegriffen und modern interpretiert wird. Dabei stehen die Grundformen Kreis (Himmel) und Quadrat (Erde) im Vordergrund. In dem Band stellen die verantwortlichen Architekten das mit dem Vietnamesischen Nationalpreis für Architektur ausgezeichnete Gebäude anhand von Plänen, Bildern und Texten anschaulich und detailliert vor.
Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums 2019 haben Bad Liebensteiner Fröbelfreunde das Projekt Spielhaus - Lernhaus - Bauhaus ins Leben gerufen, das an Walter Gropius' Pläne für ein Fröbelhaus in Bad Liebenstein aus dem Jahr 1925 erinnern sollte. Als Erholungsheim mit Schulungsräumen sollte das Haus die ganzheitliche und spielerische Entwicklung von Kindern, aber auch die pädagogische Kompetenz von Kindergärtnerinnen in den Blick nehmen. Zur Umsetzung der Pläne ist es leider nie gekommen. Im Band sind die Beiträge einer Vortragsreihe zu Fröbels Wirken in Bad Liebenstein sowie zur Verbindung von Fröbels Spieltheorie mit den Ideen des Bauhauses dokumentiert.
Das Garagenmanifest
2021, 176 S.,
18 farbige und 80 s/w-Abbildungen. 20 cm, Softcover
Park Books
Fast jeder, der in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, kann Geschichten von den Garagen erzählen: von Wochenenden im Garagenhof, vom Auto, das - nach legendärer Wartezeit erworben - vor allem für die Urlaubsreise an die Ostsee bewegt wurde. Und auch heute noch wird hier an Autos gebastelt und Nachbarschaft gelebt. Im vereinten Selbstbau errichtet, breiten sich Anlagen, die aus mehr als eintausend Garagen bestehen können, an Siedlungsrändern aus. Kleinere Garagenkomplexe verstecken sich zuweilen mitten in der Stadt. In den letzten Jahren ist das Interesse an einer Aufarbeitung der Architektur- und Planungsgeschichte der DDR stark gestiegen. Die Garagen als repräsentative Beispiele einer DDR-Alltagsarchitektur und Biotope der Alltagskultur des verschwundenen Staates finden dabei bisher viel zu wenig Beachtung. Das Garagenmanifest bietet nun erstmals eine Aufarbeitung dieses vielschichtigen DDR-Erbes. Neun mit Schwarz-Weiß-Fotografien, Zeichnungen und Lageplänen illustrierte Fallstudien geben Einblicke in die Bauart und Planungsweise verschiedener Anlagen. Ein vertiefender Essay beschäftigt sich mit den Ursprüngen der Bautypologie und mit den Bedrohungen, denen dieses Stück gelebter DDR-Kultur heute ausgesetzt ist. Betrachtet werden schließlich auch denkmalpflegerische Entwicklungen: Kulturelles Erbe ist nicht einfach da, Denkmale werden gemacht, so lautet die Botschaft. Abgerundet wird das Buch durch einen Bildessay des Fotografen Martin Maleschka.
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Historische Kellersysteme, vor mehreren Jahrhunderten in anstehenden Felsformationen angelegt, sind technische Kulturdenkmäler allerersten Ranges. In Franken gibt es kaum einen Ort, an dem sich nicht ausgedehnte Kelleranlagen finden, die früher zur Kühlung von Bier oder zur Sandgewinnung benützt wurden. Auch wenn die Keller heute ihre ureigenste Funktion verloren haben, werden sie von der Bevölkerung als Orte der Freizeitgestaltung gern angenommen. Eine besonders authentische Kelleranlage ist der hier zur Disposition stehende Kellerwald in Forchheim. Dort finden sich immer noch 23 Keller, die in zwei Ebenen übereinander angelegt sind. Im Rahmen des Projekts ist es vorgesehen, drei besonders typische Keller modellhaft instand zu setzen. Das Projekt hat zum Ziel, wissenschaftlich fundierte Wege zur dauerhaften Erhaltung der Kelleranlagen zu entwickeln. Dadurch sollen die historischen Informationsgehalte der Keller erhalten und ihr Bestand auf Jahrzehnte gesichert werden. Die Maßnahmen zur Instandsetzung orientieren sich an denkmalpflegerischen, nicht an ingenieurtechnischen Argumentationslinien. Die zu treffenden Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren sollen Substanz schonend und zurückhaltend beschaffen sein, um den natürlichen Charakter der Keller zu bewahren. Das Projekt berücksichtigt und verbindet somit die Belange von Denkmalschutz und Naturschutz. Das Bewusstsein hinsichtlich des Werts historischer Kelleranlagen als Elemente der Kulturlandschaft wird in Fachkreisen und in der breiten Öffentlichkeit bestärkt.
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