In welchen Ausprägungen nutzen die 16 Bundesländer politische Maßnahmen ("Policies"), um barrierefreien und -armen Wohnraum zu steuern? Melanie Slavici erläutert das Zusammenspiel aus Problemstrukturen, institutionellen Regelungen und Akteurshandeln am Beispiel von Sachsen-Anhalt und Hessen. Sie zeigt auf, wodurch das Zustandekommen und die konkrete Ausgestaltung dieser Policies beeinflusst wird, und macht so auf die zweifache Verortung der Thematik in der Sozial- sowie Wohnungspolitik aufmerksam.
Gebäude werden nicht nur für den Durchschnittsbürger konzipiert - sie bieten eine schützende Hülle für alle Menschen. Basics Barrierefrei Planen schafft ein Verständnis für die besonderen Anforderungen, die Geh- und Sehbehinderte, betagte Menschen oder auch Kinder an die Nutzung eines Gebäudes stellen. Es zeigt Möglichkeiten der Konzeption von Gebäuden und deren Räumen für die kollektive Nutzung auf.; Buildings are not conceived solely with average people in mind; they offer a protective shell for everyone. Basics Barrier-free Planning improves our understanding of the needs of people with disabilities such as limited mobility or impaired vision, children, and the elderly, all of whom have special requirements when using a building. The book presents possibilities for designing buildings and their spaces so they can be used by everyone.
Immer mehr Menschen werden immer älter. Ihren Lebensabend möchten die meisten Menschen in ihrem geliebten Zuhause verbringen. Doch häufig wird das Wohnen im Alter beschwerlich und die eigenen vier Wände sind dafür ungeeignet. Wie ein Umbau oder eine Renovierung für das Wohnen im Alter zu Hause gelingen kann, zeigt dieser Ratgeber. Für vorausschauende Bauherren, Architekten, Ingenieure gibt er bereits in der Bauphase eines Neubaus wertvolle Tipps. Analysiert werden alle wesentlichen Bereiche des Wohnens. Unabhängig von der Objektgröße gibt das Buch Antwort auf die Fragen, die bei der Planung und dem Bau barrierefreier Wohnhäuser bzw. Wohnungen und auch den Seniorenheimen zu beachten sind. Die aktuellen technischen Bestimmungen und Entwicklungen sind berücksichtigt. Sie betreffen auch die Veränderungen an bestehender Bausubstanz. Für den privaten Wohnungsbau wird gezeigt, wie sich durch sinnvolle Planung zusätzliche Aufwendungen im späteren Bedarfsfall vermeiden lassen. Auch für kurzfristig notwendige Maßnahmen bietet das Buch die gewünschten und wichtigen Informationen.
Britta Blottner
Zuhause wohnen mit Demenz
Vom Anfang der Krankheit bis zur Pflegebedürftigkeit in den eigenen vier Wänden wohnen
2019, 112 S.,
110 farbige Abbildungen, Zeichnungen, Grafiken und Checklisten. 210 cm, Softcover
Blottner
Vom Anfang der Krankheit bis zur Pflegebedürftigkeit in den eigenen vier Wänden wohnen. Bei einer Demenzerkrankung spielt das Vertraute und die Gewohnheit eine wichtige Rolle. Trotzdem wird es im Verlauf der Krankheit dazu kommen, dass sich Veränderungen in der Wohnsituation ergeben, damit sich die oder der Betroffene weiterhin zu Hause zurechtfindet und zu einem späteren Zeitpunkt auch eine häusliche Pflege ermöglicht wird. Aber auch die Bedürfnisse der nicht betroffenen Partnerin oder des Partners an das eigene Zuhause, an eine geliebte und schöne Wohnsituation und an mögliche Rückzugsorte, sollten bei allen Überlegungen nicht vernachlässigt werden. Das Buch beschreibt Möglichkeiten, wie ein würdevolles Wohnen mit der Diagnose Demenz zu Hause gelingen kann, zum Beispiel durch ein Beschriftungs- und Bebilderungssystem oder das Vermeiden von Stolperfallen und vielen weiteren wichtigen Informationen. Aber auch die nicht betroffene Partnerin oder der nicht betroffene Partner hat weiterhin Ansprüche an ein schönes Zuhause. Wie alle Beteiligten, eventuell sogar eine Vollzeit-Pflegekraft, würdevoll und schön wohnen können, zeigt der Ratgeber.
Damit Menschen auch künftig solange und so gut wie möglich im vertrauten Lebensumfeld alt werden können, muss ein Umdenken bei der Stadtentwicklung und Stadtplanung sowie in der Wohnungswirtschaft stattfinden. Wie sind Quartiere für die Zukunft gut aufgestellt? Was können gemeinschaftliche Wohnformen leisten? Und wie können Kommunikation und Kooperation dazu beitragen? Diese Fragen behandelt die Publikation. Gemeinschaftliche Wohnformen, alters- und generationengerechte Quartiersanpassung, Bewegungsräume und digitale Vernetzung im Quartier sind Modelle für "Aging in Place". Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Praxis zeigen Chancen, Herausforderungen und Perspektiven, die mit diesen Modellen verbunden sind. Die Bedürfnisse und Wünsche der wachsenden Gruppe der Älteren an das Wohnen, an ihre Quartiere und an die Stadt sind vielfältig. Vor allem das Wohnquartier rückt als wichtiger Bezugsraum des Lebens im Alter in den Blickpunkt. Als Akteure von "Aging in Place" sind insbesondere Stadtentwicklung und Stadtplanung, Wohnungswirtschaft und Einzeleigentümer, soziale Verbände und Initiativen sowie weitere zivilgesellschaftliche Akteure gefragt, Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen.
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Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die Frage, wie leerstehende Bürogebäude der 50er bis 70er Jahre oder andere gewerbliche Bausubstanz als bezahlbarer, urbaner Wohnraum umgenutzt werden können. Dabei werden auch die Belange des altengerechten Wohnens berücksichtigt. Dazu wurde ein Typenkatalog Mikrowohnen erarbeitet, der eine Umwidmung von gewerblichen Bürogebäuden der 50er bis 70er Jahre unterstützen kann. Ein übergreifender Katalog klassifiziert zunächst den gewerblichen Leerstand innerhalb eines allgemeingültigen Typenverzeichnisses. Im Mittelpunkt stehen dabei das Raster und dessen Eignung zur Umwidmung in urbanes Wohnen. Anhand einer Markt- und Standortanalyse wurden zunächst Ballungszentren mit einem dem Suchraster entsprechenden Leerstand ermittelt. Die Ergebnisse dieser empirischen Analyse sind durch Karteikarten abgebildet. Zudem werden Typologie und bauliche Charakteristika von Bürogebäuden der 50er bis 70er Jahre analysiert. Die zuvor skizzierten Analysen und Definitionen flossen in einen Typenkatalog für Mikroapartments ein, der auch die Rahmenbedingungen von "ready - vorbereitet für altengerechtes Wohnen" für Senioren oder Menschen mit Handicap berücksichtigt. Dabei zeigte sich, dass vor allem das Bad sowie die Lage des Installations- und Versorgungsschachtes bestimmende Faktoren für die Nutzbarkeit der Grundrisse darstellen.
Viele Menschen sind aufgrund verschiedenster körperlicher und geistiger Einschränkungen auf eine barrierefreie Umwelt angewiesen. Die neu veröffentlichten und in den meisten Bundesländern baurechtlich eingeführten Normen DIN 18040 Teil 1 und 2 zum barrierefreien Bauen, richten sich zwar bereits an jeweilige individuelle Schutzziele, beinhalten jedoch keine konkreten Angaben oder individuellen Einsatzempfehlungen. Gerade im privaten Bereich und bei speziellen Einrichtungen ist aber vielmehr eine situative Ausstattung der Bauelemente erforderlich, um das Optimum für die jeweilige Nutzergruppe zu erreichen und vor allem auch bezahlbar zu machen. Zielsetzung dieses Forschungsvorhabens war es barrierefreie Anforderungsprofile für die unterschiedlichsten Nutzergruppen und Anwendungsfälle von Fenstern und Türen zu definieren. Dazu waren auch Konzepte zu entwickeln, mit denen eine praxisnahe Bewertung der Barrierefreiheit von Bauelementen wie Fernstern und Türen ermöglicht wird. Die Erkenntnisse des Vorhabens sollten zu Einsatzempfehlungen für barrierefreie Fenster und Türen führen.
Irene Lohaus, Sören Meyer, Stefanie Kreiser, Christoph Schulze, Katharina Rehberg, Nadine Glasow, Sárka Vorisková
Visuelle Barrierefreiheit durch die Gestaltung von Kontrasten
Forschungsinitiative Zukunft Bau, Band F 3063
2018, 450 S.,
zahlr. Abb. u. Tab.,
Fraunhofer IRB Verlag
Ausgehend von den Schutzzielen visueller barrierefreier Gestaltung wurden Einflüsse auf die Kontrastwirkung von Bodenmaterialien im Innen- und Außenraum untersucht. Projektgegenstand waren bodengebundene Merkmale "visueller Barrierefreiheit" für öffentliche Innen- und Außenräume gemäß DIN 18040 Teil 1 bzw. Teil 3, die primär durch die Wahl von Bodenmaterialien sowie ihre Gestaltung entstehen. Im Ergebnis der Untersuchungen stehen Erkenntnisse zu praktischen Einflüssen auf und Spezifizierung von Kriterien visueller Barrierefreiheit sowie Hinweise für zielgerichtete weiterführende Forschung. Darüber hinaus wurden konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet und in einem Planungsleitfaden aufbereitet.
Das Ergebnis der Untersuchung ist eine Darstellung des Meinungsbildes der Eigentümer von selbstgenutztem Wohneigentum zum Themenkomplex Wohnwünsche mit dem Schwerpunkt barrierearmes Wohnen sowie ein Vergleich der aktuellen Ergebnisse von 2014 mit den Ergebnissen der Untersuchung aus 2010. Insbesondere die Motive, die Interessenlage, das Engagement, der Informations- und Beratungsbedarf, aber auch Konfliktsituationen von Wohneigentümern wurden betrachtet und vor dem Hintergrund sachbezogener wie persönlicher Möglichkeiten bewertet. Bei den Befragten handelt es sich in der Hauptsache um Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, wobei es sich bei einem Großteil des Wohneigentums (rund 2/3) um 2-Personen-Haushalte handelt. In über 50 Prozent der befragten Haushalte ist der Älteste älter als 66 Jahre. Als häufigstes Einkommen wird in den befragten Haushalten Rente bezogen. Damit konnte eine Gruppe erreicht werden, für die das altersgerechte Wohnen ein naheliegendes, wenn nicht schon alltägliches Thema sein dürfte. Aber auch jüngere Teilnehmer der Befragung fühlten sich offenbar angesprochen, auch wenn sie sich bis dahin noch nicht aktiv mit Komfortwohnen in diesem Sinne befasst haben.
Im Rahmen einer Metastudie wurden ausgewählte Veröffentlichungen zum Thema "Demografische Entwicklung und Wohnen im Alter" untersucht. Dabei wurde der Fokus auf die Zielgruppe der selbstnutzenden Eigentümer gelegt. Übereinstimmend wurde in allen untersuchten Veröffentlichungen festgestellt, dass die demografische Entwicklung geprägt ist von einem kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang, dem Anstieg des Anteils der älteren Bevölkerung und einer dabei im wesentlichen gleichbleibenden bzw. leicht ansteigenden Anzahl von Haushalten. Wohnungsbedarf und -nachfrage werden derzeit und zukünftig davon beeinflusst. Insbesondere die Altersstruktur der Bevölkerung und die Zusammensetzung der Haushalte bzw. Familienstrukturen werden spezifische Anforderungen an den Wohnraum und das Wohnumfeld stellen. Der Wohnraum älterer Menschen, die ihr Eigentum selbst bewohnen, befindet sich überwiegend in älterer Bausubstanz, die weder barrierefrei noch barrierearm ist. Die Wohnungen weisen mehrheitlich Hindernisse und Barrieren zur und in der Wohnung auf. Das überwiegende Ziel, möglichst lange in der vertrauten Umgebung zu verbleiben, erfordert deshalb umfangreiche Anpassungen im Wohnungsbestand. Hier werden nachhaltige Lösungen gefordert, die ganzheitliche Ansätze, z. B. in Kombination mit erforderlichen Instandsetzungs- oder Energieeffizienzmaßnahmen sowie Quartierslösungen stützen. Zusätzlich wird der Neubau (ausschließlich) barrierefreier Wohnungen gefordert.
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